Unser Großer hatte Ende März Geburtstag. Zum zweiten Mal im Lockdown. Wir brauchten also eine Corona-konforme Geburtstagsüberraschung für einen Fünfjährigen. Wie wohl die meisten Fünfjährigen steht unser Sohn auf Tiere und so entschieden wir uns für eine Eselwanderung auf der Schwäbischen Alb, genauer gesagt, auf dem Schwillehof. Der Schwillehof ist ein Erlebnisbauernhof in Pfullingen, ca. 45 Minuten von Stuttgart entfernt.
Zugegeben – neben der Vorfreude hatten wir auch leichte Bedenken. Gehen die Esel einfach so mit uns mit? Was ist, wenn einer abhaut? Oder nicht mehr weiterlaufen will? Und überhaupt: Beißen Esel?
Ihr seid die Chefs! Nicht die Esel!
Vor Ort bekamen wir eine herrlich unkomplizierte Esel-Einweisung von Bauer Hansi, der uns unsere Bedenken nahm. Genauer gesagt: Die Kinder bekamen eine Esel-Einweisung. „Ihr seid die Chefs! Nicht die Esel!“ lautete die wichtigste Botschaft. Außerdem ließ er sie wissen, was die Esel dürfen und was nicht, und was die Kinder tun können, um einen sturen Esel zum Weitergehen zu bewegen. Und zack – liefen die kleinen Chefs mit ihren Eseln an der Leine los.
Die Route führte uns zunächst über einen Feldweg und der Fünfjährige ging stolz wie Bolle vor seinem Esel her. Die Esel waren fast schon langweilig kooperativ. Doch als unser Weg quer über eine Wiese führte, wurde es spannend. Denn plötzlich hatten die Esel viel mehr Lust auf das leckere Gras um sie herum als aufs Weiterlaufen. Und so standen die Kinder vor einer echten Herausforderung.
Mama, der macht einfach nicht, was ich will!!?
Ich finde es jedes Mal faszinierend, meine Jungs im Umgang mit Tieren zu beobachten. Das ist eine so wunderbare Präsenz-Übung. Auch bei den Eseln zeigte sich: Mit einer deutlichen und klaren Ansage und einem liebevollen, aber bestimmten Tätscheln ließen sie sich immer wieder zum Weitergehen animieren. Und natürlich war es für uns als Eltern äußerst amüsant, unsere Jungs mit den sturen Eseln zu beobachten. „Mama, der macht einfach nicht, was ich will!!?“ Ähm ja … DAS kommt mir irgendwie bekannt vor.
Insgesamt hatte ich mir die Eselwanderung auf der Schwäbischen Alb etwas idyllischer vorgestellt. Die Kinder gingen die Sache eher pragmatisch an: Bauer Hansi hatte ihnen eine Aufgabe gegeben, und die galt es nun zu erfüllen. Spaß hatten sie allemal und das ist ja das Wichtigste.
Der schöne Rundweg mit Blick auf die Schwäbische Alb führte uns nach einer knappen Stunde wieder zurück zu Bauer Hansi und dem Schwillehof. Kaum hatten wir die Esel abgegeben, stürzten sich die Kinder auf die vielen Fahrzeuge, die um die Ecke parkten. Laufräder, Bobbycars, Traktoren – ein wahrer Bauernhof-Himmel!
Wir Erwachsene drehten noch eine kleine Runde über den Hof und schauten uns die vielen Tiere an, die dort leben. Ziegen, Schafe, Gänse, Truthähne, Hasen und viele, viele mehr. Der Pfau schlug sogar ein Rad für uns. Coronabedingt konnten wir leider nicht länger bleiben, da die Anzahl der Familien auf dem Bauernhof im Moment begrenzt ist. Wir hatten versäumt, nach der Wanderung noch ein Zeitfenster für einen Hofbesuch zu buchen.
Aber schon in der kurzen Zeit stellten wir fest: Der Erlebnisbauernhof Schwillehof ist ein wunderbarer Ort für Familien.
Eselwanderung auf der Schwäbischen Alb. Unser Fazit:
Der Ausflug auf die Schwäbische Alb hat sich gelohnt! Für unseren Sohn war die Wanderung ein tolles Erlebnis, von dem er immer noch gerne erzählt. Und wir sind sehr froh, dass diese Überraschung trotz des Lockdowns möglich war. Unsere Jungs hätten allerdings gerne noch mehr Zeit auf dem Hof verbracht – vor allem auf den Traktoren. Wir werden also ganz bestimmt mal wiederkommen!
