Leute, ich bin verliebt! Wir haben ja schon einige Walderlebnispfade erkundet, aber der Erlebnispfad SinnesWandel in Bad Boll hat es mir ganz besonders angetan.
Dabei sind die Rahmenbedingungen für unsere Wanderung nicht mal die Besten: Es regnet ein bisschen und es hat in den Tagen vorher viel geregnet (so, wie eigentlich den ganzen Sommer über). Deshalb müssen wir uns unseren Weg teilweise durch tiefen Matsch bahnen und es ist ziemlich rutschig. Aber letztlich machen die Bedingungen den Pfad nur noch abenteuerlicher.
Wir parken auf einem Parkplatz im Pappelweg am Rand von Bad Boll. Von dort aus sind es noch ca. 500 Meter bis zum Start- und Zielpunkt des Sinnespfades. Wir sind mit Freunden unterwegs und die Kinder laufen schon zielstrebig auf den Spielplatz zu. Glücklicherweise lassen sie sich auf später vertrösten und gehen erwartungsvoll durch das Zwergentor, an dem der SinnesWandel beginnt.
Es wird wild auf dem SinnesWandel Bad Boll
Ab hier verlassen wir die Wanderwege und laufen auf unbefestigten Wegen quer durch den Wald weiter. Manchmal müssen wir über Wurzeln steigen oder über einen kleinen Bach balancieren. Man merkt sofort, dass beim SinnesWandel besonderen Wert darauf gelegt wurde, dass die Besucher wirklich die Natur erleben. Der Pfad ist herrlich wild und natürlich angelegt.
Wir kommen an einer imposanten Eiche vorbei, die inmitten eines Labyrinths steht. Als nächstes führt uns eine Baumbrücke über eine Klinge, bevor wir weiter aufsteigen und zu einer Holzhängematte kommen, auf der wir schaukelnd eine kleine Pause machen und dabei hinauf in die Baumkronen schauen.



Naturerlebnis SinnesWandel
Bis zur nächsten Station ist es nicht weit und schon dem Zweijährigen fällt von Weitem auf: „Mama! Da sind rote Bäume!“ Und tatsächlich stehen wir plötzlich inmitten von etlichen hohen Bäumen, deren Stämme mehrere Meter hoch weinrot angemalt wurden. Die starken Kontraste faszinieren selbst die Kinder und wir laufen eine ganze Weile staunend zwischen den roten Bäumen entlang.
An der nächsten Station, einem Feld aus herunterhängenden Baumstämmen, halten wir uns besonders lange auf. Wir laufen vorsichtig zwischen den schwingenden Stämmen hindurch, und ich habe erst jetzt, beim Schreiben des Artikels, festgestellt, dass wir die Hölzer anders als gedacht genutzt haben. Eigentlich heißt die Erlebnisstation „Klangwald“, und man kann die Hölzer wohl zum Klingen bringen. Das werden wir dann beim nächsten Mal ausprobieren.
So viel zum Staunen!
Auf dem weiteren Weg bestaunen wir eine knorrige Eiche und sehen viele Pilze und Walderdbeeren am Wegrand, bevor wir in die Klinge hinabsteigen – entweder per Treppe oder rückwärts an einem Seil hangelnd. Unten angekommen, laufen wir auf Stegen und Baumstämmen, die über die Klinge führen, weiter. Es folgen zwei weitere Stationen und als letztes ein Pirschpfad, der vor allem den jüngeren Kindern gut gefällt, da sie sich auf die großen Ostheimer Holzfiguren draufsetzen können.
Am Ende des “SinnesWandels” gibt es noch eine Schuhputzstation am Fluss, die aber an so einem nassen Tag, wie wir ihn erwischt haben, auch nicht mehr viel ausrichten kann. Letztlich kommen wir nach ungefähr zwei Stunden ziemlich matschig, aber auch ziemlich zufrieden wieder am Spielplatz an, wo wir picknicken und die Kinder noch eine Runde spielen.
SinnesWandel Bad Boll: Unser Fazit
Wie schon anfangs gesagt: Der Sinneswandel in Bad Boll hat mich mit seiner Natürlichkeit und Wildheit restlos begeistert. Hier erlebt man die Natur wirklich hautnah. Besonders erwähnen muss man, dass der Sinnespfad nicht explizit ein Erlebnispfad für Kinder ist, sondern Besucher aller Altersklassen anspricht.





