Es riecht nach Frühling! Zum ersten Mal in diesem Jahr und zum ersten Mal nach diesem anstrengenden Corona-Winter. Wir wollen mit den Kindern nach draußen und planen einen Ausflug zum Wasserfall in Bad Urach. Denn obwohl das ja ein ganz klassisches Ausflugsziel im Stuttgarter Umland ist, waren wir noch nie dort.
Ganz enthusiastisch von der Sonne und den warmen Temperaturen ziehen wir uns und den Kindern leichte Kleidung an. Wie sich später herausstellt, ist das nicht die beste Idee, da der Weg zu den Wasserfällen im schattigen Maisental liegt und es am späten Nachmittag doch recht kühl wird.
Von Stuttgart aus brauchen wir mit dem Auto ca. 45 Minuten bis zum Wanderparkplatz „Maisental“ in Bad Urach. Der Waldweg, der zu den Wasserfällen führt, ist gut ausgeschildert und schnell erreicht. Wir Erwachsenen sind zu Fuß unterwegs, der Zweijährige sitzt in der Kraxe und der Vierjährige fährt Rad. Obwohl der Weg durch das Tauwetter extrem matschig ist, ist er mit dem Rad problemlos befahrbar – gleiches gilt auch für Buggys und Kinderwagen.
Der Weg ist das Ziel
Als wir an den ersten Ausläufern des Brühlbachs ankommen, ist das Fahrrad plötzlich Nebensache und die Kinder zieht es ans Wasser. Sie sammeln Stöcke und Steine, hocken sich ans Ufer, werfen, planschen und spritzen. Für die Kinder ein Traum. Nur ich bin etwas nervös, da wir weder Gummistiefel noch Matschhose eingepackt haben. Die müssen beim nächsten Mal auf jeden Fall mit. Das Fahrrad lassen wir dann zu Hause. Denn auch auf dem weiteren Weg ist es für den Vierjährigen viel spannender, mit langen Stöcken im Wasser zu planschen als Fahrrad zu fahren.
Wie sich herausstellt, haben wir an diesem sonnigen Februartag einen extrem besucherreichen Tag erwischt. Wen wundert es auch bei diesen frühlingshaften Temperaturen? Aber voll ist nicht nur der Wanderweg sondern auch der Brühlbach. Und das verwundert genauso wenig, lag hier vor einer Woche doch noch jede Menge Schnee.
Der Wasserfall – Ein berauschender Anblick
Je weiter wir laufen, desto reißender wird der kleine Bach. Schon nach knapp zwei Kilometern werden wir mit einem tollen Blick auf den Wasserfall belohnt. Ich bin erstaunt, wie hoch er ist. Knapp 40 Meter stürzt das Wasser in die Tiefe. Das ist auch für die Kinder extrem beeindruckend.
Eigentlich ist es möglich, über steile Stufen an der Seite des Wasserfalls die 40 Meter bis ganz nach oben zu steigen und dabei das herabstürzende Wasser aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Auf halber Höhe kann man sich den Fall sogar von hinten anschauen. Wie gesagt – eigentlich. Durch die Schneeschmelze sind viele der Stufen so stark überflutet, dass wir uns sicherheitshalber mit dem Blick von unten begnügen. Trotzdem ist es für uns alle ein eindrückliches Erlebnis, diese ungebändigten Wassermassen zu sehen.
Weiter geht unsere Familienwanderung nicht auf dem gleichen Weg (den die meisten Besucher*innen wählen), sondern auf dem Weg, der links abzweigt und dann geradeaus zum Parkplatz zurückführt. Zwischendurch machen wir ein kleines Picknick auf einem Baumstamm, gehen danach aber zügig weiter, da es jetzt wirklich kalt wird. Ist ja schließlich noch Februar.
Familienwanderung Bad Urach: Unser Fazit
Der Wasserfall in Bad Urach ist ein tolles Ausflugsziel für Familien. Mit 4 km ist unsere Familienwanderung schon für kleinere Kinder gut zu bewältigen. Alternativ hat man auch mit dem Buggy oder Kinderwagen keine Probleme. Wir kommen ganz bestimmt wieder – vermutlich im Sommer wenn die Kinder unbedenklich nass werden können.